Autismus

Autismus ist keine Krankheit. Autismus kann man somit auch nicht heilen. Für mich ist Autist zu sein, einfach anders zu sein. Die Welt anders wahrzunehmen – anders zu denken – anders zu kommunizieren.

Nach der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) gilt Autismus als „Tiefgreifende Entwicklungsstörung“ (F84). Dabei liegt eine lebenslange komplexe Störung des zentralen Nervensystems zugrunde – insbesondere im Bereich der Wahrnehmungs-Verarbeitung – die bereits im Kindesalter beginnt. Autisten wird meist eine schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörung attestiert. Die Auswirkungen der Störung behindern auf vielfältige Weise die Beziehungen zur Umwelt, die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und die Fähigkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft, da sowohl kognitive als auch sprachliche, motorische, emotionale und interaktionale Funktionen betroffen sein können. Hinzu kommen zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten, die besonders für die Bezugspersonen im alltäglichen Umgang mit den autistischen Menschen sehr belastend sein können.

Doch definieren sich Autisten tatsächlich nach Ihren Defiziten? Diese werden vom Umfeld naturgemäß oft zuerst wahrgenommen, da das Verhalten von Autisten von neurotypischen Menschen eben als anders, oder „nicht-normal“ angesehen wird. Doch was ist schon normal? Wo fängt Autismus an? Wenn Sie sich mit Autismus beschäftigen, werden Sie möglicherweise auch an sich selbst autistische Züge feststellen. Aber sind Sie deswegen Autist?

Und Autisten sind trotz mancher Gemeinsamkeiten in der Symptomatik so unterschiedlich. „Kennen Sie einen Autisten, dann kennen Sie EINEN Autisten.“, sagt man unter Fachleuten.

Zu den möglichen Symptonen zählen unter anderem

  • eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten
  • stark ausgeprägte Wahrnehmung in unterschiedlichen Bereichen, die zu Reizüberflutung führen kann
  • eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten.
  • uvm.

Ich selbst beschäftige mich seit 2016 aus privaten und beruflichen Hintergründen mit Autismus und speziell dem Asperger Syndrom (nach ICD10). Aber eigentlich begleitet es mich schon mein ganzes Leben, da ich selbst Asperger Autist bin.

Meine Unterstützung biete ich nicht nur den ASS-Betroffenen selbst an, sondern auch dem Umfeld. Vor allem den Eltern von autistischen Kindern. Der Alltag ist für das autistische Kind meist nicht leicht, aber auch ganz und gar nicht für all jene, die in engstem Kontakt stehen. Und vor allem die Schule ist oft eine ganz besondere Herausforderung. Manchmal ist es, als ob zwei Welten aufeinander prallen. Hier Bedarf es viel Aufklärung (was beduetet es Autist zu sein, was ist Stimming, Overload, Meltdown, etc.) und einem System wie man beide Welten unter einem Hut (Haushalt) unterbringt.

Ein wunderbares Video (leider auf Englisch), welches meiner Sichtweise entspricht, ist auf youtube zu finden:

  • Why everything you know about autism is wrong | Jac den Houting | TEDxMacquarieUniversity: https://youtu.be/A1AUdaH-EPM

  • „Wir sagen, Autisten fehlt Empathie. Nein, uns fehlt sie. Für sie!“

    Hirnforscher Henry Markram